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Menschenrechte stärken, anstatt sie zu untergraben!

04.06.2024

Bern (4.06.2024) – Die NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz, ein Zusammenschluss aus über 100 Menschenrechtsorganisationen, kritisiert den Antrag der Rechtskommission des Ständerats, der von der Rechtskommission des Nationalrats übernommen wurde und die Schweiz auffordert, dem Klimaseniorinnen-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) keine Folge zu leisten. Die NGO-Plattform appelliert an Bundesversammlung und Bundesrat, die Menschenrechte als Fundament von Rechtsstaat und Demokratie zu stärken.

Dazu Tarek Naguib, Koordinator der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz: «Mit dem Vorstoss der Rechtskommissionen wird das verheerende Signal ausgesendet, die Menschenrechte dürfen missachtet werden, wenn es einer politischen Mehrheit passt. Anstatt die Menschenrechte zu schwächen, liegt es in der Verantwortung der politischen Entscheidungsträger*innen, sie als Errungenschaft und zentralen Bestandteil unserer Demokratie zu fördern. Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und die internationalen Menschenrechtsübereinkommen insgesamt verpflichten den Staat, grundlegende Rechtsgüter zu respektieren und dafür zu sorgen, dass sie vor Gefahren angemessen geschützt sind.»

Alexandra Karle, Geschäftsleiterin von Amnesty International Schweiz und Mitglied der NGO-Plattform, sagt: «Dieser Angriff auf das zentrale Instrument des Menschenrechtsschutzes in Europa kommt zu einem Zeitpunkt, in dem das Völkerrecht auch in Europa und global unter Druck geraten ist. Die Rechtskommissionen des Parlaments spielen mit dem Feuer – und sie missachten den Volkswillen: In der Abstimmung über die «Selbstbestimmungsinitiative» 2018 haben über 66% Prozent der Schweizer Stimmberechtigten sowie alle Kantone ein klares Bekenntnis zur EMRK abgegeben. Wir rufen deshalb National- und Ständerat auf, die gefährliche Erklärung gegen den EGMR abzulehnen.»

«Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, mit Sorgfalt und Voraussicht die Institutionen zu schützen, die sich für die Menschenrechte einsetzen», so Marianne Aeberhard von humanrights.ch, ebenfalls Mitglied der NGO-Plattform. «In diesem Sinne fordern wir alle politischen Entscheidungsträger*innen dazu auf, sich für eine starke Menschenrechtspolitik einzusetzen, anstatt die Menschenrechte mit einer Diskreditierung des Klimaseniorinnen-Urteils zu untergraben. Unsere Forderungen betreffen namentlich gute Gesetze, die die Menschenrechte achten, schützen und gewährleisten; eine ausreichend dotierte Menschenrechtsstrategie sowie zugängliche und effektive Beschwerdemechanismen.»

Für mehr Informationen oder zur Vereinbarung eines Interviews wenden Sie sich bitte an den Koordinator der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz: tarek.naguib@humanrights.ch.

kontakt

Tarek Naguib
Koordinator der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz

tarek.naguib@humanrights.ch
031 302 01 61
Bürozeiten: Di-Do

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