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Jeder Mensch hat dasselbe Recht auf Gesundheit – auch Gefangene!

24.10.2024

Gefangene leiden überdurchschnittlich häufig an komplexen Gesundheitsproblemen. Gleichzeitig haben sie das Recht auf eine angemessene und gleichwertige Gesundheitsversorgung. Regelmässig melden sich Gefangene oder Angehörige bei humanrights.ch, weil dieses Recht verwehrt wird. Damit humanrights.ch auch in Zukunft in solchen Situationen beraten, unterstützen und intervenieren kann, sind wir auf Ihre Spende angewiesen!

Wöchentlich gelangen Gefangene oder ihre Angehörigen wegen Gesundheitsproblemen an uns. So wurde nach einer Herz-OP trotz ärztlicher Anordnung versäumt, bei der Nachsorge regelmässig den Blutdruck des Inhaftierten zu messen. Erst als er erneut notfallmässig ins Spital eingeliefert wurde, fiel diese grobe Fahrlässigkeit des Gesundheitsdienstes auf. In einem anderen Fall erhielt ein Diabetiker nach seiner Verhaftung nicht sofort seine notwendigen Medikamente, obwohl seine Ehefrau diese direkt beim Gefängniseingang vorbeibrachte. Nach drei Wochen U-Haft sah er zum ersten Mal einen Arzt – und das auch erst nach dem Eingreifen von humanrights.ch sowie seinem behandelnden Arzt.

Gefangene leiden überdurchschnittlich häufig an komplexen Gesundheitsproblemen wie Sucht- oder Infektionskrankheiten. Sie benötigen drei bis viermal häufiger eine medizinische Behandlung als der Rest der Schweizer Bevölkerung. Die Suizidrate in Schweizer Gefängnissen ist rund ein Drittel höher als in der Bevölkerung und dreimal höher als im europäischen Durchschnitt.

Einer der wichtigsten menschenrechtlichen Grundsätze besagt, dass die medizinische Versorgung im Justizvollzug in Qualität und Umfang derjenigen der Allgemeinbevölkerung gleichwertig sein muss (sog. Äquivalenzprinzip). humanrights.ch interveniert in einzelnen Fällen und setzt sich für eine angemessene und gleichwertige Gesundheitsversorgung in Gefängnissen ein. humanrights.ch engagiert sich für die Gewährleistung des Besuchsrechts , da Kontakte zu Angehörigen und der Aussenwelt erwiesenermassen zur Reduktion von psychischen Belastungen und des Suizidrisikos beitragen. humanrights.ch fordert eine Prüfung der Hafterstehungsfähigkeit  – eine unabhängige und professionelle Untersuchung des physischen und psychischen Zustands jeder betroffenen Person vor Haftantritt – um medizinische Notfälle, Todesfälle und Suizide zu verhindern.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, die niederschwellige Beratung von Gefangenen und ihrer Angehörigen weiterzuführen! Besten Dank!

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