24.06.2004
Die Idee, generelle Aids-Tests für Asylsuchende einzuführen, ist
verworfen worden. Die Bundesämter für Gesundheit (BAG) und Flüchtlinge
(BFF) wollen stattdessen in Zukunft die Asylsuchenden an den
Empfangsstellen über Aids und die Schutzmassnahmen aufklären.
Die
Aidshilfe Schweiz begrüsst in einer Mitteilung den Entscheid der
Bundesämter, Asylsuchende nicht systematisch auf HIV zu testen.
- Keine Zwangstests
Artikel in «Der Bund» vom 23. Juni 2004 (pdf) - Aids-Hilfe Schweiz begrüsst Verzicht auf HIV-Test an der Grenze
Medienmitteilung der Aids-Hilfe Schweiz vom 22. Juni 2004
Systematische
Tests durchzuführen, wie das BAG ursprünglich vorgeschlagen hatte,
hätte laut Aidshilfe Schweiz keine präventive Wirkung erzeugt.
Ebenfalls gegen die Idee der generellen Aids-Tests für Asylsuchende
hatte sich die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) gewehrt,
allerdings aus anderen Überlegungen. Auf die Frage, ob die Tests
sinnvoll wären, hatte Beat Meiner, Chef der SFH, im «Bund» vom 4.
Februar 2004 gesagt:
«Nein, ich finde das sogar sehr problematisch.
Damit würde man sich in ein furchtbares ethisches Dilemma
hineinmanövrieren. Was soll mit den positiv Getesteten geschehen? Darf
man sie trotzdem abweisen und damit allenfalls in den Tod schicken,
weil es in ihren Herkunftsländern kaum Aids-Therapien gibt? Nicht von
ungefähr hat England, wo das Thema intensiv diskutiert wurde, davon
abgesehen.»
- Ein HIV-Test aus unterschiedlichen Motiven
Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung vom 5. Februar 2004 (pdf, 1 S.)