03.12.2024
Unser Podcast «Artikel Sieben» rückt die Menschenrechte in der Schweiz ins Zentrum. Einzelne Fälle machen gravierende Lücken im Menschenrechtsschutz sichtbar. In der zwölften Folge geht es um die Frage, wie ein Zementkonzern für die Folgen des globalen Klimawandels verantwortlich gemacht werden kann. Gesprächspartner ist Johannes Wendland, juristischer Experte in Wirtschaft und Menschenrechte beim HEKS.
Die Schweiz hat einige Probleme mit Menschenrechten, nicht nur im Inland. Auch internationale Konzerne, die in der Schweiz ihren Sitz haben, stehen immer wieder in der Kritik. So auch der Zementhersteller Holcim, der von vier Bewohner*innen der indonesischen Insel Pari vor einem Gericht im Kanton Zug verklagt wird. Denn Holcim trägt mit seinen CO2-Emissionen ganz wesentlich dazu bei, dass die Insel Pari langsam aber sicher in den Fluten versinkt und die Bewohner*innen ihre Existenz verlieren.
Johannes Wendland, der für das HEKS die vier Bewohner*innen von Pari mit einer Kampagne unterstützt, erläutert, warum diese ferne Insel auch die Schweiz etwas angeht. Die Zementbranche insgesamt trägt rund 8% an den globalen CO2-Ausstoss bei – im Vergleich zur Flugbranche, die für 2% verantwortlich ist. Zum Zeitpunkt der Einreichung der Klage war Holcim der grösste Zementhersteller der Welt und hatte im Laufe seiner Firmengeschichte seit 1950 über 7 Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Schweiz während der ganzen Zeit der Industrialisierung produziert hatte.
In der zwölften Folge des Podcasts «Artikel Sieben» geht es um die Frage, auf welcher rechtlichen Grundlage eine solche Klimaklage gegen einen Konzern aufgebaut wird und wie sich diese Klage von derjenigen der Klimaseniorinnen gegen die Schweiz unterscheidet.
«Artikel Sieben» wird herausgegeben von humanrights.ch und produziert von podcastlab.ch. Die einzelnen Folgen sind in allen Podcastkanälen zu hören oder können auf dieser Seite direkt abgespielt werden.