15.02.2005
Seit dem Schuljahr 2002/2003 bieten die öffentlichen Schulen in zwei
Luzerner Gemeinden islamischen Religionsunterricht an. An dem
Unterricht, der von zwei ausgebildeten Lehrpersonen durchgeführt wird,
nehmen derzeit 85 Kinder teil. In deutscher Sprache werden ihnen die
Grundlagen des Islams vermittelt.
Das Luzerner Projekt wurde Ende
2004 in einem Bericht des Centre for Intercultural Dialogue bewertet.
Er stellt Einschätzungen über den bisherigen Projektverlauf von
Projektverantwortlichen, Schüler/innen, Eltern und anderen Beteiligten
einander gegenüber. Gemäss den Verfassern werden so Gemeinsamkeiten,
Differenzen und eventuelle Konfliktzonen im Umgang mit dem Projekt
aufgezeigt und Lösungsansätze formuliert.
Die Universität Fribourg hat im April 2005 eine Tagung durchgeführt, die sich ebenfalls der Frage des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen widmete. An der Tagung nahmen rund 120 Interessierte aus Forschung und Praxis teil. Zu den Referenten gehörten Experten aus den Bereichen Bildung und Wissenschaft, sowie Vertreter der Behörden, wie etwa Guido Estermann, Projektleiter Ethik und Religionen des Kantons Luzern. Estermann stellte den Teilnehmenden die Umsetzung des islamischen Religionsunterrichts in seinem Kanton vor. Weitere Referate hielten zwei Imame, die über ihre Funktion und die Ausbildungsmöglichkeiten für Deutschsprachige informierten.
Weitere Informationen:
- «Islam und andere Glaubensrichtungen im Religionsunterricht»
Artikel im Tages-Anzeiger vom 14. Dezember 2004 (pdf, 3 S.) - «Ausbildung islamischer Religionslehrer: Uni und Regierung winken ab» (pdf, 3 S.)
Artikel in der Neuen Luzerner Zeitung vom 2. Februar 2005