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Abstimmungskampagne gegen die Bilateralen: Argumente statt Vorurteile!

07.01.2009

Die Gegner/innen einer Ausweitung des Freizügigkeitsabkommens mit der EU auf Rumänien und Bulgarien warnen im Abstimmungskampf vor Roma aus Rumänien. Sie behaupten etwa, dass gegen drei Millionen fahrende, bettelnde und stehlende Zigeuner in die Schweiz einreisen würden, wenn die Stimmberechtigten am 8. Februar 2008 den Bilateralen 2 zustimmen. Wie sich bei der Abstimmung zeigte, haben die Klischees und Angstmacherei nicht gefruchtet: die Schweizerinnen und Schweizer haben mit grosser Mehrheit das Freizügigkeitsabkommen und die Ausdehnung auf Rumänien und Bulgarien gutgeheissen. 

Mit Wissen den Vorurteilen entgegen treten

In diesem Zusammenhang stellt Humanrigths.ch/MERS fest, dass die Gegner/-innen gezielt Vorurteile, Klischees und negative Bilder schüren auf Kosten einer transnationalen europäischen Minderheit. Die Nichtregierungsorganisationen Humanrights.ch/MERS, die Schweizerische Flüchtlingshilfe, Amnesty International, die Gesellschaft für bedrohte Völker sowie die Rroma Foundation wenden sich gemeinsam gegen solche Tendenzen. Sie verurteilen rassistische Äusserungen und Vorurteile, die im Rahmen der Kampagne verwendet werden.

Humanrights.ch/MERS vertritt die Meinung, dass solch plumpen aber hartnäckigen Vorurteilen am besten mit triftigen Argumenten begegnet wird. Die gängigsten Vorurteile im Zusammenhang mit dem Thema Roma finden Sie mitsamt den sie entkräftenden Hintergrundinformationen in einer Zusammenstellung der Rroma Foundation. Beispielsweise erfährt hier der Leser bzw. die Leserin, dass die Roma nicht wie gemeinhin angenommen Fahrende sind. Die überwiegende Mehrheit von ihnen lebt sesshaft. Nur ein kleiner Teil ist während einigen Monaten des Jahres unterwegs, um Handel zu betreiben.

Bereits im Sommer 2008 hatte sich abgezeichnet, dass die Gegner/innen der Bilateralen 2 im Abstimmungskampf mit emotionalen Parolen antreten und dabei vor allem gegen die Roma Stimmung machen würden. Während der Beratungen im Parlament zur Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf die neuen EU-Mitgliedsstaaten Rumänien und Bulgarien haben einzelne Nationalräte/-innen aus den Reihen der SVP mit viel Demagogie vor kriminellen Roma aus Rumänien gewarnt, welche dereinst ungehindert in die Schweiz einreisen könnten.