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Asyl für Opfer von Frauenhandel gefordert

13.03.2007

Nach dem Auffliegen eines Frauenhandelrings in Nidau (BE) hat die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes gefordert, dass die betroffenen Frauen in der Schweiz Asyl erhalten und nicht ausgeschafft werden. Sie seien Opfer von Frauenhandel, wurden mit falschen Versprechungen von Arbeit und Geld in die Schweiz gelockt und hier in die Prostitution gezwungen. Da ihnen von den Zuhältern ihre Papiere abgenommen werden und sie ihre vermeintlichen Schulden für die Reise bis in alle Ewigkeit bezahlen müssen, befinden sie sich in einer totalen Abhängigkeit dieser Personen. 

Um diesem grausamen Menschenhandel einen Riegel vorzuschieben, hat der Nidauer Regierungsstatthalter Werner Könitzer deshalb auch gefordert, dass sich Prostitutierte künftig bei der Behörde registrieren lassen können und einen offiziellen Status als Prostitutierte beantragen können. Der Berner Regierungsrat Hans-Jürg Käser möchte sich diesem Vorschlag nun annehmen und wird sich am 26. März mit Könitzer treffen, um Lösungswege zu finden. 

Schon seit Jahren fordert das Fraueninformationszentrum FIZ, das ebenfalls die einzige Anlaufstelle für Opfer von Frauenhandel in der Schweiz unterhält, dass die Frauen, die sich freiwillig prostituieren, legale Aufenthaltsbewilligungen bekommen. Nur so könne verhindert werden, dass «Tausende von Ausländerinnen in der Schweiz recht- und schutzlos gewalttätigen Freiern und ausbeuterischen Klubbesitzern ausgeliefert sind», sagte die Sprecherin des FIZ.

  • Menschenhändler - Frauenhändler (online nicht mehr verfügbar)
    Medienmitteilung von Terre des Femmes, 1. März 2007 (pdf, 1 S.)
  • Asyl für Opfer von Frauenhandel und Prostitution gefordert (online nicht mehr verfügbar)
    Basler Zeitung, 6. März 2007
  • Asyl für Opfer von Zwangsprostitution gefordert (online nicht mehr verfügbar)
    Swissinfo, 12. März 2007
  • Das Ende der Doppelmoral?
    Bund, 13. März 2007 (pdf, 2 S.)
  • FIZ Makasi - Intervention für Opfer von Frauenhandel
    Webseite des Fraueninformationszentrums