09.07.2013
Familientrennungen, Wegweisungen, Nothilferegime und andere Massnahmen, die das Asyl- oder Ausländergesetz vorsehen, haben in der Regel einschneidende Veränderungen im Leben von Migrantenkindern zur Folge. Behörden und Gerichten gelingt es bei der Beurteilung der Fälle oft nicht, die Bedürfnisse von (mit)betroffenen Kindern zu erkennen und diese in ihren Entscheiden genügend zu gewichten. Dies zeigt der Fachbericht «Kinderrechte und die Anwendung der Migrationsgesetzgebung in der Schweiz» der Schweizerischen Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA).
Bei migrationsrechtlichen Entscheiden würden die in der UNO-Kinderrechtkonvention geschützten Bedürfnisse von Migrantenkindern zu oft hinter die restriktive Einwanderungspolitik zurückgestellt, lautet das Fazit der SBAA-Analyse. Das sei bedenklich, denn die derzeitige Praxis erschwere es Kindern am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich in einem würdigen und förderlichen Umfeld zu entwickeln, schreibt die SBAA zu ihrem Fachbericht. Eine vertiefte Diskussion über die Anwendung der Kinderrechte im Asyl- und Ausländergesetz sei im Interesse der Kinder zwingend.
- Neuer Fachbericht: Kinder haben Rechte
SBAA, 10. Juni 2013