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100. Sitzung der Internationalen Arbeitskonferenz

17.06.2011

Vom 1. bis 17. Juni 2011 hat in Genf die 100. Sitzung der Internationalen Arbeitskonferenz (IAK) stattgefunden. Die IAK ist die jährliche Konferenz der 182 Mitgliedsstaaten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und wird als deren oberstes Organ betrachtet. Zentrale Themen der diesjährigen Konferenz waren soziale Sicherheit und Kohärenz.

Die jährliche Konferenz der ILO habe ihre 100. Session am 17. Juni 2011 mit mehreren wichtigen Schritten abgeschlossen, welche hin zu einer «neuen Ära sozialer Gerechtigkeit» führen soll. Dies teilte die ILO zum Ende der Session mit. Regierungsmitglieder und Staatsoberhäupter sowie über 4000 Regierungs-, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter/innen aus den 183 ILO-Mitgliedstaaten hatten an der Konferenz teilgenommen, unter ihnen auch Aussenministerin Micheline Calmy-Rey.

Bessere Arbeitsbedingungen für Hausangestellte

Während der Konferenz kamen Themen wie die Jugendarbeitslosigkeit, Kinderarbeit sowie Möglichkeiten, wie die Gewinne aus der globalisierten Wirtschaft besser verteilt werden können, zur Sprache. Als wichtigstes Ereignis der Konferenz galt wohl die Verabschiedung einer neuen Konvention zum Schutz der Hausangestellten. Diese soll dazu beitragen, dass ein in vielen Ländern in der Schattenwirtschaft angesiedelter Bereich reglementiert wird. Das Abkommen zielt darauf ab, dass die schätzungsweise 100 Millionen Hausangestellten in der ganzen Welt in Zukunft weniger ausgebeutet werden. Die Konvention sieht unter anderem Mindestlöhne, geregelte Arbeitszeiten, Ferien und Anrecht auf Mutterschaftsurlaub vor.

Wichtig aus Schweizer Sicht war ferner die Wahl der Schweiz in den Verwaltungsrat der Internationalen Arbeitsorganisation für die nächsten drei Jahre.

Meilensteine in der Geschichte der ILO

Zur 100. Sitzung der IAK blickte die ILO ausserdem auf Schlüsselereignisse und Meilensteine in ihrer Geschichte zurück. Als solche sind etwa die Grosse Depression, die Dekolonisierung, die Bildung der Solidarność in Polen und die Überwindung der Apartheid in Südafrika zu nennen. Heute hingegen drehe sich die Diskussion hauptsächlich um die Definition von gerechten Rahmenbedingungen für eine faire Globalisierung.

Generelles Ziel der IAK ist es, eine möglichst breite Diskussion arbeitsspezifischer sowie sozialer Belange anzuregen. Sie verabschiedet internationale Arbeitsnormen und überwacht die Umsetzung und Anwendung durch die ratifizierenden Staaten. Seit der ersten Konferenz im Oktober 1919 hat die Konferenz nach Angaben von socialinfo.ch bis heute über 350 Abkommen oder Empfehlungen herausgegeben. Die teilnehmenden Länderdelegationen bestehen jeweils aus vier Mitgliedern: Zwei Regierungsvertreter/innen sowie einem Berufsdelegierten der Arbeitgeberseite und einem der Arbeitnehmerseite.

Dokumentation

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